Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde das IRESS Modell ergänzt. Die Use Cases und Kollaborationsszenarien, welche von Schubert und Glitsch (2015) an Hand von Fallstudien kodifiziert wurden, wurden auf eine größere Menge an Fallstudien von E2.0 angewendet. Bei Bedarf wurden die Use Cases und Collaboration Scenarios um fehlende Einträge ergänzt. Die beim IRESS Modell vorhandenen Softwarekomponenten wurden entfernt und die CUP Activities hinzugefügt. Der Grund hierfür war, dass die Softwarekomponenten evtl. viele verschiedene Collaborative Features bündeln und dadurch die Analyse des Kollaborationsszenarios erschweren. Extrem verdeutlichen das sogenannte Suites bzw. Komplettlösungen, welche viele Collaborative Features enthalten. Das bedeutet nicht, dass diese auch tatsächlich im Unternehmen verwendet werden und sind somit eher hinderlich um zu verstehen, was in einem Kollaborationsszenario tatsächlich passiert bzw. was in einem Unternehmen gebraucht wird.
Die CUP Activities stellen das Bindeglied zwischen Organisation und Software Support dar. Um das Verständnis von Kollaborationsszenarios zu erhöhen, erwies sich die Untersuchung der Aktivitäten als sehr hilfreich, da gewisse Kollaborationsszenarien eine Häufung von speziellen Aktivitäten bzw. Collaborative Features aufwiesen. Das Objekt (Nachricht, Dokument, Person) welches in einer kollaborativen Aktivität im Fokus liegt und die Art der Aktivität entscheidet mitunter darüber welches Collaborative Feature besser geeignet ist und geben Hinweise auf das Kollaborationsszenario. Dies lässt sich an einem Beispiel gut verdeutlichen: Die Kombination aus der Aktivität "Kennzeichnen" mit dem Objekt "Dokument" mit dem Collaborative Feature "Document Management" in dem Szenario "Administering documents" scheint vernünftig. Ersetzt man das Objekt "Dokument" in "Person" wird die Kombination unlogisch und es wird klar, dass die Art der Objekte relevant für das Collaborative Feature und das Kollaborationsszenario ist.
IRESS Extended
References
Richter, A. et al., 2012. aperto – Ein Rahmenwerk zur Auswahl, Einführung und Optimierung von Corporate Social Software M. Koch & F. Ott, eds., München: Forschungsgruppe Kooperationssysteme, Universität der Bundeswehr München
Schubert, P. & Glitsch, J.H., 2015. Adding Structure to Enterprise Collaboration Systems: Identification of Use Cases and Collaboration Scenarios. Procedia Computer Science, 64, pp.161–169
Williams, S.P., 2011. Das 8C-Modell für kollaborative Technologien. In M. Koch & P. Schubert, eds. Wettbewerbsfaktor Business Software. München: Hanser, pp. 11–21